Der Leipziger Platz wurde 1732 bis 1734 als „Octogon“ (Achteck) am Potsdamer Tor nach Plänen des Oberbaudirektors Philipp Gerlach angelegt, als die Friedrichstadt nach Süden und Westen erweitert wurde. Schinkels neues Potsdamer Tor schloß den Platz mit seinen Torhäusern, etwas stadteinwärts verschoben, nach Westen ab, so daß er städtebaulich zum Eingangsbereich in das Berlin der Barockzeit wurde.
Zugleich wurde er nach Plänen von Peter Joseph Lenne´ gärtnerisch gestaltet. An seinen Ecken standen als Laternenträger die Figurengruppen des Bildhauers Christian Wilhelm Meyer. Der Platz erhielt seinen Namen nach der „Völkerschlacht“ bei Leipzig gegen Napoleons Truppen. Ganz in seiner Nähe, in der Leipziger Straße 4, hatte von 1761 bis 1788 die Königlich-Preußische Porzellan-Manufaktur (KPM) ihren Sitz, bis sie in den Tiergarten verlegt wurde.
In einem provisorischen Gebäude war hier nach der Reichsgründung 1871 der Deutsche Reichstag untergebracht. Es wurde 1898 abgerissen, zusammen mit einem Haus, in dem der in Hamburg geborene und später als Komponist berühmt gewordene Felix Mendelssohn-Bartholdy seine Kindheit verbracht hatte. Bis 1901 entstand hier der Neubau für den Preußischen Landtag.
Leipziger Platz mit Darstellung der fertigen Planung
Bild: Bünck & Fehse
Kurz vor der Jahrhundertwende stellte man zwei Standbilder am Platz auf, das des preußischen Ministerpräsidenten Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg und jenes des Feldmarschalls Heinrich Graf von Wrangel. Der Platz wurde im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert mit prächtigen Palais umbaut, ansonsten aber bis ins späte 19. Jahrhundert nur wenig verändert. Dann setzte eine Verstädterung der westlichen Vorstadtbereiche Berlins ein, die auch zur Bildung der Doppelplatzanlage Leipziger/Potsdamer Platz führte. Sie war bald ein zentraler Brennpunkt der damaligen Innenstadt Berlins. Dies trug aber dazu bei, daß die architektonische Gestaltung des Platzes sich stark veränderte und der Zusammenhang der alten Wohnbebauung verlorenging. Die gediegenen Wohnhäuser wurden so zunehmend von repräsentativen Geschäfts- und Hotelbauten verdrängt. In den Jahren 1892 bis 1893 entstand das „Palast Hotel“ nach Plänen des Architekten Ludwig Heim, 1906 bis 1907 das Aschinger-Haus „
Der Fürstenhof“ nach Entwürfen von Richard Bielenberg und Josef Moser und ebenfalls 1907 das im Auftrag von Lorenz Adlon von den Architekten Gause und Leibnitz entworfene alte Hotel „Adlon“.
Um die Jahrhundertwende wandelte sich die Leipziger Straße von einer ruhigen Wohnstraße zum verkehrsreichen Geschäfts- und Handelszentrum. Auf der nördlichen Seite der Straße befand sich das Großkaufhaus Wertheim, angrenzend an den Platz. Nach dem Entwurf des Architekten Alfred Messel erbaute man es von 1897 bis 1904. Seine Verkaufsfläche wurde in den Jahren 1911 bis 1912 auf 18 680 Quadratmeter erweitert. Allein die Schaufensterfront des Hauses war 330 Meter lang. Seine Ruine wurde nach 1945 bis auf einen kleinen Eckbereich abgerissen. Von hier aus besteht ein unterirdischer Zugang zu den Panzerschränken im Keller der ehemaligen Wertheim-Bank. Darin wurde nach 1989 die bekannte Diskothek „Tresor“ eingerichtet.
Nahe des Platzes, an der Ecke Leipziger Straße/Mauerstraße, befand sich, erbaut von 1893 bis 1897, das Kaiserliche Reichspostamt (Postministerium des wilhelminischen Staates), in dem das schon 1872 gegründete Reichspostmuseum seinen Sitz hatte. Dieses Gebäude überstand den Zweiten Weltkrieg beschädigt; eine DDR-Nachfolgeeinrichtung des früheren Museums, dessen Gebäude jetzt restauriert wird, fand hier ihren Platz, während im Krieg ausgelagerte Teilbestände der Sammlung in das Museum der ehemaligen Deutschen Bundespost in Frankfurt am Main und in das Haus der Urania verlagert wurden, wo sich seit 1966 das Postmuseum von West-Berlin befindet.
An der Ecke Leipziger Straße/Wilhelmstraße 81 – 85 hatte seit 1819 zunächst das preußische Kriegsministerium, in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren dann das Reichswehrministerium der Weimarer Republik seinen Sitz. Hier steht heute ein sehr großes Gebäude mit sieben Geschossen, das in nur eineinhalb Jahren (von 1934 bis 1936) unter der Leitung des von dem berühmten Erich Mendelsohn geprägten Architekten Ernst Sagebiel für das NS-Reichsluftfahrtministerium entworfen und errichtet wurde. Als Vorkriegsplanung hat es unter seinem Vorplatz bereits einen großen Luftschutzbunker, der sich bis unter die Kreuzung Leipziger Straße/Wilhelmstraße erstreckt. Er ist in den Nachkriegsjahrzehnten verfallen und soll abgerissen werden; den entstehenden Hohlraum will man auffüllen.
Nach 1949 wurde der Bau zum „Haus der Ministerien“ der DDR, von dessen 2400 Räumen in sieben Etagen mit 4000 Fenstern aus vor allem die Industrie des SED-Staates planwirtschaftlich gelenkt wurde, schließlich nach 1990 zum Sitz der früheren Treuhandanstalt. In Zukunft wird hier das Bundesfinanzministerium residieren. Das Haus wird gerade mit Kosten in Höhe von 250 Millionen Mark umgebaut; hinzu kommen weitere 37 Millionen Mark an Planungskosten. Ein Großteil dieses Geldes wird für das technische „Innenleben“ des Gebäudes ausgegeben. Durch Wiederverwenden vorhandener Haustechnik wird dabei aber noch erheblich eingespart werden können. Die Planung des Umbaus leitet die Architektengemeinschaft Hentrich, Petschnigg & Partner. Sie wird vor allem für mehr Grün, helleres Licht und moderne Technik sorgen.
Das heutige Detlev-Rohwedder-Haus ist eines der größten Bauwerke im neuen Regierungsviertel um den Platz und das größte Bürogebäude Berlins. Es umfaßt die gesamte Breite des Blockes von der Niederkirchnerstraße (frühere Prinz-Albrecht-Straße) bis hin zur Leipziger Straße. Außer Büros finden sich hier Fest- und Sitzungssäle, Ehrenhöfe und Säulenhallen.
Es war der erste „Großbau des Dritten Reichs“, der im monumentalen Stil der NS-Architektur entstand. Nach 1945 wurde der große Festsaal auf Anweisung der sowjetischen Militärverwaltung, die im Haus ihren Sitz hatte, umgebaut. Dabei strich man seine Wände mit einer gelb-goldenen Farbe an. (Jetzt sollen sie wegen des Denkmalschutzes wieder den ursprünglichen Anstrich in grau-blauer Farbe erhalten.) 1949 versammelte sich hier erstmals der „Deutsche Volksrat“, Vorläufer der „Volkskammer“, des Scheinparlaments der DDR, um eine Verfassung zu verabschieden und Wilhelm Pieck zum Präsidenten zu wählen. Damit wurde die DDR gegründet. Kurz darauf bestätigte am selben Ort die „Volkskammer“ die erste Regierung des SED-Staates. 1950 zog die Kammer aus dem Komplex aus. Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 führte die Protestierenden auch vor das „Haus der Ministerien“. Es ist heute nach dem 1991 von Terroristen ermordeten ersten Treuhand-Chef Detlev Carsten Rohwedder benannt. Bis zum Ende des Jahres 1999 wird der Umbau in drei Bauabschnitten bis zum Dezember 1999 fertiggestellt werden. Die Kosten werden rund 250 Millionen Mark betragen. Im Jahr 2000 werden die Staatsdiener des Finanzministeriums voraussichtlich hier einziehen. Die Weitläufigkeit des Hauses wird sie dann zu längeren Wegen zwingen: Einige der Gänge des Riesenbaues sind fast 300 Meter lang. Derzeit wird am Dach und an der Fassade gearbeitet, auch der Innenausbau hat vor kurzem begonnen.
Ebenfalls an der Leipziger Straße, nahe am Platz, befindet sich ein Gebäude mit zwei Flügeln und einem säulengeschmückten, etwas zurückgesetzten Mittelbau. Hier hatte im Kaiserreich das Preußische Herrenhaus, dann in der Weimarer Republik der Staatsrat seinen Sitz, dessen Präsident lange Jahre der Oberbürgermeister von Köln und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer war. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt stehen geblieben, wurden an diesem Bauwerk lediglich die beiden Flügel instand gesetzt. Der Ostflügel wurde ein Sitz des „Hauses der Ministerien“ (vor allem der DDR-Industrie), den Westflügel bezog die Akademie der Wissenschaften der DDR. Voraussichtlich 1999 wird der Bundesrat hier seine Arbeit aufnehmen. Zuvor muß dieses Gebäude aber gründlich renoviert werden, da Kriegsschäden und DDR-Verfall ihre Spuren hinterlassen haben.
Wie der Potsdamer Platz wurde der Leipziger Platz im Zweiten Weltkrieg durch Bomben und Endkämpfe 1945 weitgehend zerstört. In den Jahrzehnten des Kalten Krieges wurden die Reste seiner Bebauung endgültig beseitigt. Lediglich Bordsteinkanten und Fahrbahnspuren gaben noch einen Eindruck davon, daß hier einmal einer der schönsten Plätze des alten Berlin lag. Es blieben im wesentlichen nur die Grundform des Platzes und Schinkels Torbauten erhalten. Mit dem Mauerbau 1961 wurden die sonst noch vorhandenen Baureste abgetragen. So ist der Platz bis zur Maueröffnung 1989 und danach im Umriß nur schwer erkennbar geblieben. Der Straßenzug über die Leipziger Straße und den Potsdamer Platz wurde seitdem zu einer der ersten zusätzlichen Ost-West-Verbindungen. Am 1. 10. 1991 wurde für den gesamten Bereich ein städtebaulicher Wettbewerb zur Wiederherstellung zugunsten des Entwurfs von Hilmer und Sattler entschieden.
Der Leipziger Platz liegt im Südwesten des Bezirks Mitte, in unmittelbarer Nähe zum Tiergarten. Die Entfernung zum Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor beträgt etwa 700 Meter, die zum Reichstagsgebäude und zum Regierungsviertel etwa 1 Kilometer und jene zur Friedrichstraße mit den Friedrichstadtpassagen rund 600 Meter. Er wird entsprechend dem genannten Entwurf zur Zeit in seiner ursprünglichen Form teils als Schmuck- und Grünfläche, teils mit einer geschätzten Geschoßfläche der künftigen Bebauung von rund 300 000 Quadratmeter neu angelegt. Der Entwurf sieht nach der Entscheidung von 1991 eine Randbebauung vor, die sich den historischen Formen des Platzes anpaßt. Die Traufhöhen der Gebäude am Platz werden zwischen mindestens 21 und höchstens 35 Meter liegen. Mehrere Grundstücke, darunter das des ehemaligen Kaufhauses Wertheim und weitere Flächen am nördlichen Rand des Platzes waren nach 1990 im Besitz der früheren Treuhandanstalt.
Eine Nachfolgerin, die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) des Bundes, wollte 1995 ein 27 000 Quadratmeter großes Grundstück am Nordostrand des Leipziger Platzes gemeinsam mit dem Land Berlin und dem Bund für 310 Millionen Mark an die Münchner Investoren Isolde und Peter Kottmair verkaufen. Das Ehepaar lehnte die Zahlung dieser Summe ab. Der Grund dafür war, daß die Fläche wegen der darunterliegenden, vom Einsturz bedrohten U-Bahn-Tunnel weitaus höhere Bauinvestitionen als geplant erfordern würde. Darüber kam es zum Rechtsstreit. Die Investoren wollen am Platz nach wie vor vier Einzelprojekte verwirklichen: Nach dem Verkauf der Flächen zwischen Leipziger Platz, Leipziger Straße und Wilhelmstraße sollen nach Entwürfen des Architekten Rossi insgesamt 12 Gebäude für Enzelhandel, Gaststätten, Büros, Wohnungen, ein Hotel, eine Diskothek und das Kuppeltheater für den „Cirque du Soleil“ gebaut werden. Dieses insgesamt rund eine Milliarde Mark teure Bauvorhaben soll nun durch laufende Verhandlungen doch noch weitergeführt und verwirklicht werden. Die TLG ist inzwischen bereit, einen geringeren Verkaufserlös hinzunehmen, da sie in ihrer Bilanz für 1996 einen erheblich niedrigeren Anteil am Kaufpreis der Immobilie ausgewiesen hat als im Vorjahr. Die Investoren wollten ursprünglich auf der Fläche einen Block mit Büros, 300 Wohnungen, einer Shopping-Mall und einem Show-Theater errichten lassen. Die jetzt geplanten Gebäude sollen durch die abwechslungsreiche Fassadengestaltung und wegen der kleinteiligen Bebauung der Fläche einmal einen interessanten Anblick bieten.
Grundsätzlich kann jeder Investor nur ein Grundstück am Platz kaufen. Er muß dazu Finanzierungs- und Nutzungskonzepte vorlegen, die seine Vertrauenswürdigkeit nachweisen. Bis zum Sommer 1996 wurde das Verfahren zur Abgabe von Angeboten für Grundstücke am Platz bei der BSM (Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung ) in Berlin-Mitte abgeschlossen. Rund um den Platz liegt ein „Kranz“ von Grundstücken, die bereits an Investoren verkauft worden sind, über deren Kauf verhandelt wird oder die noch zum Erwerb angeboten werden. Ein Grundstück ist im Besitz des Bundes und wird nicht zum Kauf angeboten. Bei den meisten Flächen ist künftig eine Mischung der Nutzungen von jeweils rund 20 % Wohnungen (beim Grundstück Nr. 1: 24 %) und etwa 80 % Handel und Dienstleistungen vorgesehen, die bei der Planung und Ausführung von Bauten beachtet werden muß. Auf der Fläche an der früheren Leipziger Straße 1 – 2 muß am zu errichtenden Gebäude eine Arkade gebaut werden, die von Passanten benutzt werden kann. Am Nordrand des Leipziger Platzes ist bereits im Auftrag des Druckereibesitzers Hans Röder der Neubau des Stadtpalais der in den dreißiger Jahren vom NS-Regime enteigneten jüdischen Verleger-Familie Mosse errichtet worden. Als am weitesten fortgeschrittener Bau hat er neben Büros auch Wohnungen, um den Platz mit der gemischten Nutzung lebendiger zu gestalten. Der Entwurf stammt von dem Architekten Hans Strauch, einem Urenkel des Verlegers Rudolf Mosse. Das Haus wurde von den Alteigentümern gemeinsam mit Röder an seinem alten Standort gebaut. Die angrenzenden Grundstücke konnten bisher noch nicht alle bis zur Vertragsreife an Kaufinteressenten vermittelt werden. Berlin und der Bund wollen in einem internationalen öffentlichen Vergabeverfahren insgesamt neun parzellierte Grundstücke verkaufen. Diese hochwertigen Immobilien setzen zahlungskräftige Käufer voraus, aber auch die Bereitschaft der Investoren, die Vision eines lebendigen Erscheinungsbildes des künftigen Leipziger Platzes anzunehmen und selbst mitzugestalten. Dabei wird mit dem jeweils auszulobenden Bauwettbewerb eine hervorragende architektonische Gestaltung des Platzes angestrebt. Beabsichtigt ist am Leipziger Platz ein abwechslungsreiches Stadtquartier mit Büros, Einzelhandel und anderen publikumswirksamen Arten der Flächennutzung in den Erdgeschoßbereichen. Darüber sollen weitere Geschoßflächen mit Wohnungen entstehen. Das Angebot wird sich aus ganz unterschiedlichen Wohneinheiten zusammensetzen, die gekauft, aber auch gemietet werden können.
Der südliche Teil des Platzes ist Eigentum des Landes Berlin. Es will diesen Raum in Flächen geringerer Größe aufteilen und an Kleininvestoren verkaufen. Insgesamt hat Berlin hier etwa fünfmal soviel Baugrund wie die ehemalige Treuhandanstalt verkauft, bisher aber nur rund 175 Millionen Mark dafür erhalten. Bei einer Ausschreibung für zwei Flächen konnten keine weiteren Käufer gefunden werden. Zusammen mit einem dritten Grundstück wurden sie bis zum September dieses Jahres erneut angeboten. Die Fläche am Leipziger Platz 6, links vom Mosse-Palais gelegen, ist ein Reservegrundstück des Bundes. Es soll künftig zum Tausch mit einer anderen Fläche dienen. Am Leipziger und Potsdamer Platz sollen insgesamt 600 000 Quadratmeter Büroflächen entstehen. Allerdings konnten die Finanzverwaltung und die Oberfinanzdirektion von Berlin bisher noch keine weiteren Kaufverträge mit ernsthaft interessierten Investoren abschließen. Verhandlungspartner sind der Berliner Rechtsanwalt Karlheinz Knauthe (Grundstück am südöstlichen Rand neben dem Preußischen Herrenhaus), die Baufirma Züblin (Fläche am Ostrand), DG-Immobilien (am Nordostrand neben der Bundesreserve), KapHag (Fläche am Westrand) und Kanada (für ein geplantes Botschaftsgebäude am Leipziger Platz 17 neben der Bundesreserve). Die Firmen Aschinger und Wertheim als Alteigentümer erheben ihrerseits Ansprüche auf Grundstücke am Platz. Der Sony-Konzern sollte ursprünglich am südwestlichen Rand (Leipziger Platz 2 – 5) das Gelände des früheren Hotels „Der Fürstenhof“ (Grundstück Nr. 10) bebauen, das vor 90 Jahren von Aschinger eröffnet wurde. Hier ist die Eigentumsfrage noch offen. Denn das Bankhaus Arnhold, das in der Nazi-Zeit aufgelöst wurde, erhebt als Aschinger-Teilhaber Anspruch auf genau ein Viertel des früheren Grundbesitzes von Aschinger am Platz. Auch die Konsum-Genossenschaft möchte ihre Ansprüche auf Grund und Boden an der Ecke Leipziger Platz/Stresemannstraße befriedigen.
Die Straßenführung am Leipziger Platz ist wegen der Baustellen zunächst nur vorläufig. Sie wird später nach dem Bebauungsplan endgültig festgelegt. An der Westseite des Platzes befinden sich unterirdische Anlagen der Bahn, die in den Plan bereits fest einbezogen sind. Da der Platz sehr zentral liegt, hat er eine traditionell gute Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr. Vier S-Bahnlinien führen in Tunnels unter dem Platz entlang: S 1, 2, 25 und 26 in Nord-Süd-Richtung. Die U-Bahnlinie U 2 stellt die Verbindung zwischen der Berliner City Ost und der City West unter dem Platz her. In Planung sind als weitere Linien die U 3 vom Nordosten Berlins zur City West, die Regionalbahn und die Nord-Süd-Trasse der Fernbahn. Längerfristig wird vielleicht noch eine weitere Nord-Süd-Strecke, die S 21, gebaut. Für den Autoverkehr sind die Potsdamer/Leipziger Straße und die Stresemann-/Ebertstraße die Hauptverbindungen zum Platz. An Autostellplätzen wird künftig unterirdisch nur jeweils ein Parkplatz auf 27 Quadratmeter Baugrund erlaubt sein. Die Zufahrt zu den einzelnen Grundstücken am Platz wird im Norden über die Voßstraße, im Süden über eine neu geplante Straße möglich sein. Entlang der Platzseiten werden Ein- und Durchfahrten für den Autoverkehr verboten sein. Ein 19,3 Hektar großer Park wird zum Ausgleich der Bebauung am Platz auf den nahegelegenen Flächen der früheren Anhalter und Potsdamer Güterbahnhöfe angelegt.
Geschäften, die Hotel-Galerie und eine Bibliothek, vor allem aber ein im Keller gelegenes „Wellness-Center“ für Fitneßaktivitäten wie Sauna, Dampf- und Schwimmbad laden neben Gästen auch Berliner als Clubmitglieder ein.
Als er vom Fenster seiner Wohnung am Brandenburger Tor, vom Potsdamer Platz kommend, den Fackelaufmarsch anlässlich der Machtergreifung Hitlers sah, soll Liebermann gesagt haben: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“